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Amazon will Daten von Bitcoin-Transaktionen zuordnen und verkaufen

von WIRED Staff
Ein Daten-Marktplatz, der Adressen von den Teilnehmern an Kryptowährungs-Transaktionen liefert: Dafür hat Amazon ein Patent eingereicht und bewilligt bekommen. Nutzer, wie etwa Regierungsbehörden, müssten für die Nutzung des Marktplatzes je nach der benötigten Datenmenge zahlen.

Normalerweise sind die Identitäten von Personen, die Transaktionen in Kryptowährungen tätigen, geschützt. Das könnte ein von Amazon angedachter Daten-Marktplatz ändern, wie Motherboard berichtet. Amazon beschreibt in dem Patent einen Daten-Stream, der sämtliche Transaktionen anzeigt. Dieser Stream könnte durch verschiedene Parteien mit relevanten Informationen angereichert werden: Nach einer getätigten Krypto-Transaktion etwa könnte ein Verkäufer die Adresse der teilnehmenden Parteien angeben. Im nächsten Schritt könnte der Telefon-Provider die IP zur Adresse ergänzen.

Diese Daten könnte ein Nutzer des Streams in Zusammenhang setzen und damit beispielsweise herausfinden, welche Steuerabgaben für die Transaktionen fällig sind. Der Stream-Nutzer würde, je nachdem, wie viele Daten er benötigt, für die Nutzung möglicherweise per Gigabyte bezahlen. Ein solches System könnte neben Regierungsbehörden auch von Interesse für die Polizei sein. Für Nutzer von Kryptowährungen, die das System unter anderem auch wegen der Anonymität schätzen, dürfte das Patent eher abschreckend wirken.

In der Blockchain einer Kryptowährung sind die Beteiligten bei einer Transaktion lediglich als verschlüsselte Nummern hinterlegt, die Person dahinter bleibt anonym. Allerdings bedeutet das auch, dass die Behörden etwa bei der Versteuerung von Bitcoin-Geschäften auf die Ehrlichkeit der Nutzer angewiesen sind, die ihre Transaktionen selbst melden müssen — da die Geschäfte offiziell nicht nachvollziehbar sind.

Immer mehr Behörden suchen mittlerweile nach einem Weg, um Kryptowährungen zu regulieren. Auch die EU-Kommission sieht eine Gefahr darin, dass Währungen wie Bitcoin keinen festen Wert haben und daher eine Gefahr für die Anleger darstellen. Ob Amazon jedoch die Idee eines Daten-Marktplatzes weiter verfolgt, ist nicht sicher, denn nicht alle erhaltenen Patente werden final umgesetzt.

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