Hinweis zu Affiliate-Links: Alle Produkte werden von der Redaktion unabhängig ausgewählt. Im Falle eines Kaufs des Produkts nach Klick auf den Link erhalten wir ggf. eine Provision.

Diese Solardrohne war fast einen Monat in der Luft

von WIRED Staff
Eine solarbetriebene Drohne des Luftfahrtkonzerns Airbus ist nach fast einem Monat Flugzeit wieder am Boden gelandet. Die Zephyr S HAPS ist damit länger als jedes andere Flugzeug ohne Auftanken ununterbrochen in der Luft geblieben. Damit wäre die Drohne perfekt für Spionagemissionen aber könnte ebenso Internet in unerschlossene Gebiete bringen.

Nach 25 Tagen, 23 Stunden und 57 Minuten ist die Zephyr S HAPS auf einem Testgelände in Arizona gelandet. Das unbemannte Solarflugzeug von Airbus war am 11. Juli gestartet und hatte seinen Testflug großteils in einer Höhe von mehr als 21 Kilometern verbracht. Damit überflog es Schlechtwetterfronten und kam auch dem regulären Flugverkehr nicht in die Quere. Aber vor allem ist in dieser Höhe die Sonnenstrahlung immer noch stark genug, um auch bei Nacht elektrischen Strom aus den ultraleichten Solarzellen zu gewinnen, die zwei kleine 0,6-PS-Elektromotoren befeuern.

icon_cookie

Um diese Inhalte zu sehen, akzeptieren Sie bitte unsere Cookies.

Cookies verwalten

Das 25 Meter breite und gerade einmal 75 Kilogramm leichte Fluggerät wurde ursprünglich vom Rüstungs- und Forschungsunternehmen QinetiQ – das britische Gegenstück der DARPA – entwickelt und dann von Airbus' Defence-and-Space-Abteilung übernommen und weiterentwickelt. Tatsächlich ist die getestete Zephyr S kein Prototyp, sondern ein Exemplar, wie es bei der jetzt startenden Serienfertigung des Zephyr-Programms gebaut wird. Den bisherigen Rekord im Dauerflug ohne Auftanken – was bei einem Elektroflieger ja auch schwierig wäre – hielt ein Zephyr-Prototyp, der 2010 knapp über 14 Tage in der Luft war.

Für Spionage und Internet

Wie Airbus verspricht, könnten Zephyr-S-Drohnen unter idealen Bedingungen sogar noch länger als einen Monat in der Luft bleiben. Durchgehende Flugzeiten von bis zu drei Monaten wären denkbar – und das während die Ultraleichtflieger bis zu fünf Kilogramm an Ausrüstung schleppen. Damit sollen sie die gleichen Aufgaben erfüllen können, die sonst Satelliten übernehmen. Unter anderem sollen sie zur Erdbeobachtung taugen, beispielsweise um frühzeitig Waldbrände auszumachen, Katastrophengebiete zu dokumentieren oder Spionageaufnahmen anzufertigen. Aber auch als Datanrelaisstation, wie sie auch Googles Loon-Ballon oder Facebooks eingestelltes Projekt Aquila darstellen, könnten sie taugen und Internet in entlegene Gebiete zu bringen.

Neben dem Zephyr S wird es auch die Zephyr T geben. Diese Drohne hat grundsätzlich die gleiche Konstruktion aber verfügt über eine größere Spannweite, zwei Leitwerke und eine höhere Tragkraft für mehr und komplexere Ausrüstung. Zu den erste Kunden, die die Zephyr-Drohnen geordert haben, gehört unter anderem das britische Verteidigungsministerium.

Den Rekord für den längsten Flugzeugflug mit Auftanken halten seit über einem halben Jahrhundert übrigens Robert Timm und John Cook, die 1958 als Werbestunt für ein Casino fast 65 Tage lang mit einer Cessna 172 unterwegs waren. Sprit nachgefüllt wurde, in dem der Flieger neben einem fahrenden Truck herflog.

GQ Empfiehlt
Unsere mobile Zukunft hängt auch von Grafikkarten-Herstellern ab

Unsere mobile Zukunft hängt auch von Grafikkarten-Herstellern ab

von Benedikt Plass-Fleßenkämper