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78-Jähriger baut sich aus schrottreifem Opel Corsa ein E-Auto

von Jana Kugoth
Die Idee kam dem Rentner beim Fernsehen. Innerhalb von sieben Monaten hat er das Projekt umgesetzt und würde gern gleich das nächste angehen.

Wer heute ein E-Auto bestellt, muss lange warten. Die Lieferzeiten liegen laut Recherchen des Spiegel mitunter bei fast einem Jahr. Warum also nicht selbst eines bauen? Dachte sich wohl auch Reimar Hessler, Rentner aus einem Dorf im Bodenseekreis. Sieben Monate brauchte der 78-Jährige, um einen schrottreifen Opel Corsa zum Elektrowagen umzurüsten, wie die Schwäbische Zeitung berichtet.

Inspiration sei eine Fernsehsendung über die Umrüstung von Verbrennern zu E-Autos gewesen, sagt er. „Das kann ich auch, man muss sich nur etwas zutrauen“ – mit diesem Gedanken habe er sich an das Vorhaben gemacht, so Hessler in der Lokalzeitung. Er holte sich demnach einen alten Opel Corsa vom Schrottplatz und legte los. Zunächst habe er das Fahrzeug komplett in seine Einzelteile zerlegt und dann in unzähligen Arbeitsstunden wieder neu zusammengesetzt

Erst Autogas, jetzt E-Motor

Das größte Problem sei die Beschaffung der neuen Bauteile gewesen, so Hessler weiter. Schließlich habe er eine Firma in Bayern gefunden, Heiko Fleck, die ihm die erforderlichen Teile liefern konnte und ihn auch bei der Abnahme des Fahrzeugs durch den TÜV fachlich begleitete. Nach sieben Monaten war es dann so weit: Die Prüfstelle gab grünes Licht für den Corsa mit eingebauten 15 Kilowatt-Elektromotor. Hessler erzählte der Zeitung: „Ich fühle mich sehr zufrieden und vor allem auch glücklich darüber, dass ich bei der Abnahme von den TÜV-Fachleuten ein großes Lob über den perfekten mechanischen Einbau bekommen habe.“

Für den 78-Jährigen war es nicht das erste Projekt dieser Art. Er hat bereits einen Opel Vectra auf Autogas umgerüstet. Bis heute nutzen er und seine Frau das Fahrzeug. Viel Wissen und Hilfe habe er dabei von einem Freund bekommen, sagt der Tüftler im Interview. Auch in seinem früheren Beruf hat er sich wohl einige Kenntnisse aneignen können: Vor seiner Rente war Hessler als Techniker in einem Konstruktionsbüro für Fahrzeugbau tätig.

Der 78-Jährige ist nicht der Einzige, der Verbrenner zu emissionsarmen E-Fahrzeugen umbaut. Auch andere modifizieren in die Jahre gekommene Fahrzeugmodelle entsprechend. Beispielsweise lässt der Großschlachter Tönnies alte VW-Käfer mit Elektromotor ausstatten.

Wenn es nach ihm ginge, würde Hessler schon das nächste Projekt in Angriff nehmen. Doch seine Frau habe erst einmal genug, heißt es. Zwar habe sie ihren Mann stets unterstützt, aber jetzt wolle sie die gemeinsamen Interessen mal wieder im Vordergrund sehen.


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Dieser Artikel erschien zuerst bei Gründerszene
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