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5 Apps, die euch zu Experten des weiblichen Orgasmus machen

von Chris Köver
Gemessen daran, wie lange Frauen schon Sex haben, wissen wir immer noch erbärmlich schlecht Bescheid über die Details der weiblichen Anatomie und Lust. Eine Reihe neuer Aufklärungs-Apps nimmt dieses Problem jetzt mal ganz praktisch in die Hand – mit Stimulations-Simulatoren, an denen die Fingerfertigkeit trainiert werden kann. WIRED präsentiert Höhepunkte.

Für jedes erdenkliche andere Thema, egal wie abstrus, gibt es immer noch ein Forum in irgendeinem Erdloch der Internets. Geht es dagegen um die Frage, welche Techniken Frauen zum Orgasmus bringen oder zumindest zum Stöhnen, überlassen wir das Feld weitgehend Männermagazinen. Deren dubiose Sexratgeber – gerichtet an performancebedachte Männer – lesen sich eher wie Anleitungen zur Handhabung eines Außenbordmotors statt einer Vulva.

Dabei ist das gar kein Männerproblem. Frauen können oft selbst kaum sagen, was sich in der Zone zwischen ihren Beinen gut anfühlt, weil sie früh lernen, dass „Untenrum“ irgendwie „bäh“ ist. Nicht die besten Voraussetzungen, um Spaß beim Sex zu haben. Eine Reihe neuer Apps geht dieses Problem mit Technik an und bietet – mal mehr mal weniger explizite – Simulatoren, an denen man die Fingerfertigkeit schon mal am Screen üben kann, bevor es in den vollen Körpereinsatz geht.

Hier unserer fünf Favoriten, darunter einige ganz neu, andere bereits zeitlose Klassiker:

La Petite Mort
Die Vulven in dieser App sind zwar bis zur Unkenntlichkeit verpixelt und fiepen und stöhnen so verzerrt als sei man an Bord von Stanley Kubricks 2001: Space Odyssee. Die App des kleinen dänischen Entwicklerstudios Lovable Hat Cult flog trotzdem aus Apples AppStore (sorry, iPhone-Nutzer, leiht euch ein Android-Gerät). Und wer beim Spielen einmal zuschaut, versteht auch sofort warum: Es hat etwas ausgesprochen Aufreizendes, die Finger langsam an der Oberfläche des Touchscreens entlang zu bewegen und dabei, wie im echten Leben, die jeweiligen Vorlieben des Gegenübers zu erkunden, was Position, Tempo und Intensität angeht.

Wenn das gut läuft, zieht die Lust in Form von leuchtenden Pixeln immer größere Kreise bis am Ende der gesamte Bildschirm orgasmisch pulsiert und zuckt. Es geht jedoch nicht um Tempo: „Wir wollten auf keinen Fall etwas im Sinne von: Wie schnell kann man eine Frau kommen lassen?“, schreibt Entwickler Patrick Jarnfelt. „Es geht viel mehr um die Erfahrung selbst. Wir haben uns gefragt: Wie kann man das Lust-Bereiten selbst zu einer lustvollen Erfahrung machen?“

Fummelt man zu hektisch, bekommt man be La Petite Mort sehr direktes Feedback in Form von Textnachrichten wie „Nicht so schnell“ oder „Ich bin empfindlich“. So viel Service gibt es im Bett sonst selten. Jede Vulva hat andere Präferenzen, deswegen lernt man beim Spielen vor allem zu experimentieren und zu beobachten, was funktioniert. Nicht das schlechteste Training für den späteren Einsatz im Echtleben. Google Play Store, 2,40 Euro

OMGYes
Wenn Sextipps der Huffington Post oder von Esquire die Entsprechung zu chefkoch.de sind, dann ist OMGYes so etwas wie der dreiwöchige Sushi-Kochkurs, den man sich selbst zu Weihnachten schenkt. Die neue Website aus den USA klärt als eine Art Multimedia-Bibliothek darüber auf, wie man zu besseren Orgasmen kommt – ob alleine oder mithilfe eines/einer anderen. Um die bewährtesten Techniken herauszukristallisieren, haben die beiden Gründer rund tausend Frauen zu ihrem sexuellen Werdegang befragt: Welche Stimulationstechniken schätzen sie bei Partnern? Wie masturbieren sie selbst?

In den Videos auf der Webseite erzählen die Frauen nicht nur, was sich gut anfühlt. Sie demonstrieren es auch an sich selbst. Dazu gibt es ein paar wissenschaftliche Erkenntnisse und am Ende zu jeder der zwölf Techniken (Hochschaukeln, Umspielen, Akzente setzen etc.) Übungseinheiten, in denen man das Gelernte im Vulva-Simulator ausprobieren kann. Wären wir bei Loriot, gäbe es am Ende wohl ein Diplom. Vielleicht bekommt der Satz „Da hat man was Eigenes“ hier aber noch eine ganz andere Konnotation. omgyes.com, 29 Euro

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Luxuria Superbia
Dieses Spiel des Produzenten-Duos Tale of Tales ist im Gegensatz zu La Petite Mort auch im AppStore zu haben. Vermutlich, weil die Symbolik zumindest vordergründig abstrakt ist: Der Spieler berührt „Blüten“ in einem „Garten“ und löst bei ihnen „Freude“ aus, indem er ihre „Knospen“ streichelt. Aber bitte nicht zu schnell fertig werden!

Und wenn die Blüte dabei fordert „berühre mich“, „Mach mich schwindelig“ und am Ende jubelt „Ja! Das fühlte sich wunderbar an“, lässt auch dieses Spiel im Grunde wenige Fragen darüber offen, was man hier nun mit den Fingern umzirkelt hat. Falls es doch noch jemandem unklar sein sollte: „Das Spiel imitiert die Struktur des Spiels im Schlafzimmer,“ sagte das Entwicklerpaar Auriea Harvey and Michaël Samyn dazu in einem Interview. Und ja, die beiden sind auch romantisch gesehen ein Paar. luxuria-superbia.com, ab 4 Dollar

HappyPlayTime
Weniger Kunst, mehr Kawaii: HappyPlayTime will Hemmungen im Umgang mit den eigenen „Ladyparts“, wie das hier heißt, durch Niedlichkeit abbauen. Eine pausbackige Comic-Vulva begrüßt die Spielerin und erklärt ihr, wie sie gerne berührt und stimuliert werden möchte. Nach und nach führt sie durch verschiedene Level, mit denen man immer neues Wissen zu Selbstbefriedigung freispielen kann. Entwicklerin Tina Gong kommt selbst aus einem konservativen Elternhaus und sagt, sie wollte mit der App vor allem dafür sorgen, dass junge Mädchen nicht mit der Scham über ihren Körper aufwachsen, die sie selbst anerzogen bekam.

HappyPlayTime mag niedlich sein, ist aber ein ebenso expliziter Masturbations-Trainer wie OMGYes, nur eben nicht mit fotorealisitschen Vulven, sondern einer Portion Zuckerguss. Entsprechend ist auch dieses Spiel aus dem AppStore von Apple verbannt worden. Stattdessen kann man es direkt im Browser (hier allerdings ohne Touchscreen) oder auf Android-Geräten spielen. happyplaytime.com, kostenlos

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Smooth Operator
Okay, streng genommen ist das hier kein Masturbations-Simulator. Aber wie man weiß, kommt es bei gutem Sex auch auf das Vorspiel an. Und in Smooth Operator verabredet man sich zum Küssen. Egal ob in der Pizzeria, beim Rockkonzert oder im Waschsalon, auf die korrekte Zungenführung per Touch kommt es an.

Blauhaarige Punks knutschen hier mit Truckertypen, Breakdancern oder mexikanischen Wrestlerinnen, akrobatisch verknoten sie ihre Zungen während man idealerweise zu zweit den Anweisungen auf dem iPad oder iPhone folgt, um gemeinsam den Knutsch-High-Score zu knacken. Supermoves wie der „Bro Shake“, eine Art Armdrücken per Zunge, geben dabei Extrapunkte. Stilistisch bewegt sich das irgendwo zwischen Miami Vice und den Comics von Daniel Clowes, also auf souveränem Terrain. Belastbare Studien zu Frage, ob sich das Training auch im echten Leben auszahlt, stehen allerdings noch aus. beardogames.com, 3 Dollar

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