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10 unbekannte Startups, die ihr 2017 im Auge behalten solltet

von Michael Förtsch
In der Tech-Branche kommt der Erfolg manchmal über Nacht. Urplötzlich wird aus einem nahezu unbekannten Namen das nächste große Ding. WIRED präsentiert euch zehn Startups, die demnächst richtig interessant werden könnten.

Facebook, Twitter, Snapchat, Tesla, Uber, SpaceX. Die aktuellen Giganten der Tech-Welt sind nahezu jedem ein Begriff. Mit innovativen Konzepten, technischen Meisterleistungen oder einfach nur Millionen Dollar an Investmentkapital haben sie sich einen Namen gemacht. Und einige von ihnen scheinen die Welt quasi über Nacht erobert zu haben. Und auch in diesem Jahr dürften einige bislang recht unbekannte Startups abrupt richtig wichtig werden. WIRED stellt zehn von ihnen vor.

Lucid Motors
Bei Elektroautos denkt man fast automatisch an Tesla. Der Name Lucid Motors sagt aber wohl nur den wenigsten etwas. Zumindest noch. Das Auto-Startup arbeitet seit 2007 weitestgehend im Stillen. Im kalifornischen Menlo Park konstruierten Ex-Mitarbeiter von Tesla, Mazda, VW und anderen Autofirmen eine Elektrolimousine, die zunächst Atieva Atvus getauft wurde und nun Lucid Air heißt.

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Der Wagen hat über 1000 PS, soll mit Lithium-Ionen-Batterien von Samsung laufen und 650 Kilometer Reichweite aufbringen. Spitzengeschwindigkeit: 300 km/h. Autonomes Fahren? Selbstverständlich. Dazu soll bald für 700 Millionen Dollar eine Fabrik gebaut werden, in der 2019 die Produktion der Wagen beginnen soll. Dennoch ist Skepsis angebracht. Denn außer schicken Prototypen, die erste Testfahrten absolvierten, gibt es bisher wenig Handfestes. Einer der Investoren von Lucid Motors ist übrigens LeEco-Chef Jia Yueting, der auch Faraday Future finanziert, die sich als Tesla-Killer inszenieren.

nuTonomy
Uber, Google oder auch das gescheiterte Comma.ai gehen und gingen mit ihren Ambitionen in Sachen autonome Mobilität und Selbstfahr-Taxis hausieren. Das Self-Driving-Startup nuTonomy, das 2013 aus einem Projekt des MIT ausgegründet wurde, verhielt sich hingegen bislang vergleichsweise zurückhaltend und unauffällig. Dabei hat das Unternehmen aus Cambridge, Massachusetts einiges vorzuweisen. Denn es hat schon selbstfahrende Autos auf den Straßen, die Passagiere befördern. Allerdings nicht in den USA oder Europa.

Stattdessen sind seit August 2016 mehrere mit Kameras, Sensoren und der nuTonomy-Software ausgestattete Mitsubishi i-MiEV im Straßenverkehr von Singapur unterwegs – als autonome Taxis. Über die Taxi- und Fahrdienst-App Grab oder die Website von nuTonomy können Kunden einen der Wagen reservieren, der sie dann zu einem eingestellten Ziel chauffiert. Größere Zwischenfälle gab es bisher nicht. Mittlerweile laufen außerdem erste Testfahrten im Tech Park von Boston, wo das Startup auch gerade ein Büro eröffnet hat.

Octane.ai
Chatbots sind das nächste große Ding, sagt der Hype. Tatsächlich könnten die intelligenten Dialog-Apps unglaublich nützlich werden. Etwa als Einkaufsberater, die uns beim Online-Shopping helfen, mit uns einen neuen Tarif fürs Smartphone aushandeln, einen Tisch in einem Restaurant reservieren oder einfach nur die wichtigsten Nachrichten des Tages vorlesen. Eines der Unternehmen, die das möglichst einfach machen wollen, ist Octane.ai.

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Nach dem Willen des Startups aus Tustin, Kalifornien soll sich jeder seinen eigenen Chatbot für den Facebook Messenger bauen können. Und zwar ähnlich simpel, wie sich schon Websites in einem digitalen Baukasten-System zusammenstecken lassen. Seit dem 1. März ist der Dienst raus aus der Private-Beta-Phase. Allerdings machen die Gründer Ben Parr, Matt Schlicht und Leif K-Brooks noch recht wenig Aufhebens um sich und ihr Unternehmen. Dabei zählen bereits 50 Cent, Aerosmith und KISS zu den Chatbot-Kunden von Octane.ai. 

Look
Mit Facebook Live, Periscope und anderen Diensten ist es problemlos möglich, schnell und unkompliziert Live-Videostreams ins Netz zu senden. Journalisten zeigen damit, was gerade rund um die Welt los ist oder Kids, was ihre Katze so treibt. Allerdings: Zu sehen bekommt man eben nur, was gerade schon von jemanden übertragen wird. Die App Look zeigt hingegen, was wir sehen wollen – und kann damit ein digitales Fenster in die ganze Welt aufstoßen.

Die App des gleichnamigen Startups aus San Francisco erlaubt es, bei Nutzern rund um die Welt „anzuklopfen“. Man kann sie bitten, einem etwa Tokio zu zeigen, als Kameramann bei einer Demonstration in den USA mitzulaufen oder einfach mal das Smartphone aus dem Fenster zu halten, um zu schauen, wie das Wetter ist. Damit lassen sich fremde Orte entdecken oder unmittelbar Geschehen aus einer ganz persönlichen Perspektive erleben. Noch ist die Look-Community klein, aber die Möglichkeiten scheinen vielfältig.

Zipline
Drohnen sind eines der heißesten Tech-Themen der vergangenen Jahre. Amazon will mit ihnen Pakete direkt vor die Haustür liefern, Behörden Städte mit ihrer Hilfe überwachen, im Krieg dienen sie als tödliche Waffe und im Privaten sind sie ein umstrittenes Spielzeug. Allerdings könnten Drohnen auch akute Probleme lösen und sogar Menschenleben retten. Das ist zumindest die Vorstellung von Zipline aus San Francisco.

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Das Startup will mit seinen Drohnen medizinische Güter, Blutspenden und Impfampullen in unzugängliche Regionen der Welt liefern, seien es abgelegene Dörfer in Afrika oder Holzfällersiedlungen in Alaska. Denn Millionen Menschen sind aufgrund von mangelnder Infrastruktur mit gängigen Transportoptionen nur schlecht oder einfach gar nicht zu erreichen. Damit wäre Zipline zwar kein Startup, dessen Dienste wir täglich nutzen, aber eines, das vielleicht wirklich einen Unterschied macht. Bereits jetzt läuft ein Pilotprojekt in Ruanda.

Green City Solutions
Es wird noch dauern, bis nur noch saubere Elektroautos durch die Städte fahren. Bis dahin wird die Luft in unseren urbanen Lebensräumen weiterhin mit Feinstaub und Autoabgasen durchsetzt sein. Zumindest, wenn sich nicht eine Lösung findet, sie an Ort und Stelle zu säubern. Genau die will das 2014 gegründete Unternehmen Green City Solutions aus Berlin und Dresden gefunden haben. Einer ihrer sogenannten CityTrees soll die Luftfilterleistung von 275 Bäumen erbringen.

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Die lebenden Filteranlagen bestehen aus vertikalen Rahmen aus Stahl und Beton, in denen auf 14 Quadratmetern spezielle Mooskulturen zusammen mit Laub-, Nadelhölzern und Gräsern wachsen. Zusätzlich dienen sie als Sitzbänke und können sich über integrierte Solarpaneele und Bewässerungsanlagen selbst versorgen. Sensoren erfassen dazu stetig Daten zu Temperatur, Wind und Luftqualität, die direkt im Netz landen. Auch einen Internet-Hotspot zu integrieren wäre kein Problem. Die ersten CityTrees stehen schon, unter anderem in Paris, Oslo, Dresden und Krefeld. 

Rocket Lab
In Sachen private Weltraumfahrt scheint Elon Musks SpaceX derzeit unangefochten vorn zu liegen. Mehrfach hat das Unternehmen bewiesen, dass seine Raketentechnik funktioniert und einen Milliardenvertrag mit der NASA ausgehandelt. Aber in diesem Jahr könnte eine weitere Firma auf den Plan treten, die bislang wohl nur den wenigsten etwas sagt: das in den USA und Neuseeland beheimatete Rocket Lab. Das Raumfahrt-Startup wurde 2006 von Peter Beck gegründet und hat über die vergangenen Jahre seine Technik ausgearbeitet und Testläufe durchgeführt.

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2017 will Rocket Lab den aktiven Testbetrieb aufnehmen und erste Satelliten ins All befördern. Angeblich sind nahezu alle Starttermine von Kunden ausgebucht und auch 2018 nur noch wenige Slots verfügbar. Für das Unternehmen Moon Express sollen die Raketenbauer im Zuge des Google Lunar X Prize bis Ende dieses Jahres einen zehn Kilogramm schweren Lander auf den Mond befördern. Abheben sollen die Raketen vom eigens angelegten Rocket Lab Launch Complex 1 auf der Nordinsel Neuseelands. 

Hello
Im Herbst 2014 stellte Google das charmante, aber schon lange vernachlässigte Social-Network Orkut ein. Hinter diesem stand der Software-Entwickler Orkut Büyükkökten, der Google schon einige Monate zuvor verlassen hatte. Seitdem hat er mit einem eigenen Team an einem neuen Social-Network gearbeitet: Hello. Das hat seinen Sitz in San Francisco und ist 2016 ohne viel Pomp als App für iOS und Android gestartet.

Bei Hello charakterisieren sich die Nutzer über sogenannte „Personas“ wie Architekt, Fotograf, Künstler oder Sportler. Entsprechend werden Communities vorgeschlagen, die ihnen gefallen könnten. So will das Social-Network seine Mitglieder mit Menschen zusammenbringen, die weniger einen gemeinsamen Freundeskreis, sondern vor allem Interessen teilen. Im Laufe des Jahres soll Hello auch in Deutschland an den Start gehen.

Houseparty
Einst als Live-Streaming-Pionier gefeiert, wurde Meerkat im Oktober 2016 abgeschaltet. Die App war gegen die übermächtige Konkurrenz Facebook Live und Periscope letztlich chancenlos. Insgeheim hatten Meerkat-Erfinder Ben Rubin und sein kleines Team aber schon Monate zuvor mit der Entwicklung eines neuen Dienstes begonnen. Daraus wurde Houseparty, das er im Sommer 2016 ohne vorherige Ankündigung und unter dem Entwickler-Pseudonym Alexander Herzick startete. Erst im September 2016 wurde der wahre Urheber enthüllt.

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Revolutionär ist Houseparty sicher nicht, auch Rubins neues Projekt ist eine Live-Streaming-App. Allerdings ist der Ansatz ein anderer als bei Meerkat. Bis zu acht Nutzer gleichzeitig können im Video-Live-Chat miteinander kommunizieren. Die Funktionsweise ist simpel: App starten und losstreamen! Sind Freunde online, können sie eingeladen werden oder sich spontan dazuschalten. Stößt ein bislang Unbekannter zur Gruppe, warnt die App mit „Stranger danger!“. Mittlerweile soll Houseparty weit über eine Million Nutzer haben.

Modal VR
Zugegeben, ein Underdog ist Modal VR nicht unbedingt. Hinter der Firma steckt unter anderem Nolan Bushnell, der einstige Atari-Gründer will mit seinem Startup die Welt der Virtual Reality mitgestalten. Allerdings zielen die Entwicklungen und das Geschäftsmodell, im Gegensatz zu Oculus oder Vive-Entwickler HTC, nicht auf das heimische Abtauchen in virtuelle Welten. Stattdessen will Modal VR die Virtual Reality ganz groß machen.

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Dafür hat das Unternehmen ein kabelloses VR-Headset, leichte Körpertracker und einen auf VR-Anwendungen optimierten Server entwickelt. Anders als bei derzeitigen Konkurrenten soll den Spieler bei Modal VR der Blick in die virtuelle Realität per Funk erreichen. Ohne schweren Rechnerrucksack oder Kabelgewirr könnte er sich so auf einem bis zu 80.000 Quadratmeter durchmessenden Spielfeld frei bewegen. Damit sollen virtuelle Spielhallen möglich werden, in denen dutzende Gamer gleichzeitig gegen Aliens oder Zombies kämpfen.

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