Der Test im Originalmaßstab fand bereits im Mai unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Ergebnisse sowie ein Video des Tests wurden aber erst jetzt veröffentlicht. Zuvor war vor allem in Medien wiederholt Kritik an der technischen Machbarkeit sowie dem Kosten-/Nutzen-Faktor geübt worden.
Der Schlitten wurde in der 500 Meter langen Teströhre in der Wüste vor Las Vegas für 5,3 Sekunden auf bis zu 110 Kilometer pro Stunde beschleunigt. In späteren Tests sollen dann bis zu 400 Kilometer pro Stunde erreicht werden — dann auch mit einer auf dem Schlitten aufmontierten Transportkapsel, um die Fahreigenschaften besser untersuchen zu können.
Die Anspannung im Testzentrum glich in den Augenblicken vor dem erfolgreichen Start der in einem NASA-Kontrollzentrum vor einem Raketenstart. Hyperloop-One-Mitgründer Shervin Pishevar nannte die 5,3 Sekunden Schwerelosigkeit des Konstrukts in der teilevakuierten Teströhre seinen „Kitty-Hawk-Moment“ und bezog sich damit auf die ersten Flugtests der Gebrüder Wright nahe der Stadt Kitty Hawk in North Carolina vor über 100 Jahren.
Ob Hyperloop One damit tatsächlich einen ähnlich revolutionären Weg wie die Flugpioniere beschreiten wird, bleibt abzuwarten. Zu oft wurden in der jüngeren Vergangenheit neu entwickelte Transporttechnologien als Meilenstein der Entwicklung angepriesen. Ob sich die Magnetschwebetechnik im Vakuum, die sich letztendlich nur marginal von der des offen fahrenden Transrapids unterscheidet, durchsetzt, bleibt abzuwarten. Südkorea hat bereits Interesse an dem Konzept angemeldet, 2021 sollen dort die ersten Hyperloops fahren.