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Facebook und YouTube löschen extremistische Videos angeblich längst automatisch

von Elisabeth Oberndorfer
Algorithmen gegen Hass-Videos: Einige große Internetportale sollen schon seit Monaten eine Copyright-Technologie im Einsatz haben, die extremistische Inhalte automatisch erkennt und entfernt.

Die Technologiekonzerne kommen einer Forderung der US-Regierung nach und forcieren den Kampf gegen Terrorismus im Netz. Präsident Barack Obama appellierte vor einigen Monaten an die Firmen, zur Terrorbekämpfung beizutragen. Nach diesem Aufruf sollen Facebook, Twitter, Google und der Technologieanbieter Cloudflare im April mit der privaten Organisation Counter Extremism Project über mögliche Lösungen diskutiert haben.

Facebook und YouTube hätten mittlerweile Maßnahmen ergriffen, berichtet Reuters nun: Beide Portale löschen Videos mit extremistischen Inhalten neuerdings angeblich automatisch.

Dabei kommt eine Technologie zum Einsatz, die üblicherweise zum Aufdecken von Urheberrechtsverletzungen verwendet wird. Durch das sogenannte Hashing kann eine Plattform Inhalte anhand von digitalen Fingerabdrücken einordnen, mit denen Videos automatisch versehen werden. Erkennen Facebook oder YouTube Videos, die zum Beispiel IS-Propaganda enthalten, werden diese automatisch entfernt. Die Methode funktioniert allerdings nur, wenn das Video zuvor schon einmal gepostet wurde.

Beide Plattformen äußern sich über diese Maßnahme zur Terrorbekämpfung nicht. Unklar ist unter anderem, auf welcher Basis die Klassifizierung erfolgt und inwiefern Menschen an dem Prozess beteiligt sind. Bisher können Nutzer unangebrachte Inhalte bei Facebook melden, wo diese von einem Team begutachtet werden. Der Umgang des Social-Media-Portals mit Hass-Postings sorgte vor allem in Deutschland immer wieder für Kritik.

Die NGO Counter Extremism Project kündigte kürzlich eine Technologie zur Erkennung extremistischer Inhalte an, an der sich Twitter und Facebook orientiert haben sollen. Die Organisation schlägt die Gründung einer Behörde vor, bei der Videos und Postings gemeldet werden können. Diese soll eine Datenbank erstellen, auf deren Basis die Inhalte als extremistisch eingestuft werden sollen. Die beteiligten Tech-Unternehmen haben Insidern zufolge allerdings skeptisch darauf reagiert, dass eine externe Stelle die Inhalte bewerten soll.

Facebook sagt auf die Frage nach Methoden der Terrorbekämpfung nur, dass man mit anderen in der Branche gemeinsam diskutiere, wie Inhalte, die gegen die Richtlinien verstoßen, gelöscht werden können.

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