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Internationale Ermittler zerschlagen berüchtigte Darknet-Marktplätze

von WIRED Staff
FBI, DEA und Europol haben gemeinsam zwei der größten Umschlagsplätze für den Online-Handel mit illegalen Drogen und Waffen vom Netz genommen. Die Ermittler werten nun die Daten Tausender Nutzer von Hansa und AlphaBay aus.

Vorangegangen waren der Aktion monatelange Ermittlungen und Koordinationsarbeit der verschiedenen Sicherheits- und Kriminaldienste — unter anderem aus den USA und Europa: So waren nach Angaben des Spiegels neben der amerikanischen Anti-Drogenbehörde DEA und dem FBI auch Europol, das Bundeskriminalamt und die Dutch National Police beteiligt. Laut Europol wurde mit AlphaBay der größte Online-Handelsplatz für illegale Waffen, Drogen und Medien zerschlagen; Hansa galt als der drittgrößte.

Die Größenordnung des auf AlphaBay betriebenen Handels wird mit mindestens einer Milliarde Dollar Umsatz seit Gründung 2014 angegeben. AlphaBay soll eine Nutzerreichweite von mehr als 200.000 gehabt haben. Neben Waffen und Drogen seien auch gefährliche Chemikalien darüber im Umlauf gewesen. Hansa erreichte laut Europol-Angaben kaum weniger Nutzer.

Die Administratoren von Hansa wurden in Deutschland festgenommen, des Weiteren wurden mehrere Server in Deutschland, Litauen und den Niederlanden beschlagnahmt. Laut der niederländischen Polizei wurde Hansa bereits seit dem 20. Juni 2017 von behördlicher Seite kontrolliert, sodass man Passwörter und Nutzerdaten ausspähen konnte, die für die strafrechtliche Verfolgung relevant sind. Dabei wurden auch „hochrangige Ziele“ und um die 10.000 Adressen von Hansa-Kunden an Europol weitergegeben. Bereits im Vorjahr hatten Ermittler die Betreiber einer illegalen Handelsbörse im Darknet festgenommen.

Der Fall AlphaBay hatte noch dramatischere Abläufe zur Folge: Der mutmaßliche AlphaBay-Gründer saß seit 5. Juli 2017 in Thailand in Haft und nahm sich eine Woche später dort das Leben. Ihm wurden unter anderem der Handel mit Rauschmitteln, Identitätsdiebstahl und Geldwäsche vorgeworden. Bei den Ermittlungen beschlagnahmten US-Behörden mehrere Server des Online-Portals. Seit Anfang Juli ist AlphaBay vom Netz — laut FBI-Angaben war die virtuelle Handelsbörse zehnmal so groß wie die Darknet-Plattform Silk Road, die 2013 vom Netz genommen wurde.

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