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Luxemburg steigt in den Asteroiden-Bergbau ein

von Anna Schughart
Als erstes europäisches Land steigt Luxemburg in den Asteroidenbergbau ein. Damit sind die USA nicht mehr das einzige Land, das sich aktiv um außerirdische Rohstoffe bemüht.

Ein Asteroid ist nicht einfach nur ein Haufen Dreck, der durch das Weltall schwirrt, sondern ziemlich wertvoll. Zwar entstanden unsere Erde und Asteroiden aus dem gleichen Ausgangsmaterial, doch die Erdgravitation und die starke Hitze vor vier Milliarden Jahren hat dafür gesorgt, dass wertvolle Elemente wie zum Beispiel Gold, Kobalt oder Eisen in den Erdkern gezogen wurden. Was wir heute aus der Erdkruste abbauen, kam wahrscheinlich zu großen Teilen aus dem All zu uns.

Bei Asteroiden befinden sich diese Mineralien aber noch an der Oberfläche. Warum also nicht auf sie zurückgreifen und Bergbau betreiben, um  die Erde so zum Beispiel mit Platin zu versorgen? Im November 2015 verabschiedete US-Präsident Barack Obama ein Gesetz, das es amerikanischen Bürgern erlaubt, Rohstoffe auf Asteroiden (oder einem anderen erdnahen Objekt) kommerziell abzubauen.

Jetzt zieht Luxemburg nach. Als erstes europäisches Land kündigte das Großherzogtum am Mittwoch an, mit einer Reihe von Maßnahmen in das Abenteuer Asteroid Mining einzusteigen. So will die luxemburgische Regierung unter anderem Forschung und Entwicklung unterstützen und erwägt dabei auch, direkt in Firmen zu investieren, die in diesem Bereich schon aktiv sind. Das sind zum Beispiel die amerikanischen Unternehmen Planetary Resources oder Deep Space Industries.

Außerdem will Luxemburg einen gesetzlichen Rahmen schaffen, der „Klarheit über die Besitzverhältnisse der Mineralien“ geben soll, welche auf erdnahen Objekten gewonnen werden. Das Land ist zuversichtlich, dass solch eine Regelung in Übereinstimmung mit dem internationalen Recht stehen werde.

Denn das Gesetzt, das Präsident Obama verabschiedet hat, ist umstritten. Kritiker sagen, es verstoße gegen das internationale Weltraumgesetz von 1967, das es Staaten untersagt, Himmelskörper zu okkupieren.

Dem luxemburgischen Finanzminister macht das keine Sorgen. Er verglich den Asteroidenbergbau kurzerhand mit der Situation in internationalen Gewässern. Schließlich dürften Fischer in den Ozeanen ja auch Fische fangen und verkaufen, der Ozean gehöre ihnen deshalb trotzdem nicht. 

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