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Dieses NASA-Kontrollsystem verhindert Drohnen-Crashs

von Moritz Geier
Drohnen brauchen keinen Flughafen — aber wer regelt den Luftverkehr? Die NASA plant den Bau eines Kontrollzentrums für Drohnenverkehr. Dafür müssten Drohnen immer mit dem Internet verbunden sein, Routen untereinander abklären und Hindernisse selbst wahrnehmen. Denn: Genau wie die Fluggeräte wird auch das Kontrollzentrum unbemannt sein.

Es war verdammt knapp. Nur etwa 100 Meter trennten eine vollbesetzte Lufthansa-Maschine von einem unbemannten Flugobjekt, als das Passagierflugzeug vor zehn Tagen in Warschau landen wollte. Der Vorfall endete glimpflich. Dennoch wirft die Beinahe-Kollision Fragen auf. Wie gefährlich sind Drohnen für den Luftraum? Und: Wer kontrolliert überhaupt den Drohnenverkehr?

Die NASA will diese Fragen nun beantworten. Wie der New Scientist berichtet, entwickelt die amerikanische Bundesbehörde für Raumfahrt und Flugwissenschaft gerade ein Kontrollzentrum für den Drohnenverkehr. Das geplante System UTM, kurz für Unmanned Aerial Systems Traffic Management, soll — im Unterschied zu heutiger Flugverkehrskontrolle — ohne menschliche Arbeit und Aufsicht operieren.

Irgendwann wird jeder Haushalt eine Drohne besitzen

Parimal Kopardekar

Wie überfällig ein solches Kontrollsystem ist, beweist nicht nur der Vorfall in Warschau. Der Luftraum wird enger: Paketdienste wie Amazon liebäugeln schon lange mit der Auslieferung per Drohne. Dazu kommen Hobbyflieger und Privatleute, die unbemannte Fluggeräte durch die Lüfte steuern. „Ich glaube, dass irgendwann in naher Zukunft jeder Haushalt eine Drohne besitzen wird und damit jedes Haus auch als Flugplatz dient“, sagte Parimal Kopardekar, NASA-Wissenschaftler und Leiter des UTM-Projekts, gegenüber dem New Scientist.

Zur Überwachung und Kommunikation soll das System GPS-Satelliten und Internetverbindungen von Mobilfunktürmen nutzen

Damit das geplante Kontrollsystem funktioniert, bedarf es vor allem intelligenter Drohnen: Sie müssen ohne Unterbrechung mit dem Internet verbunden sein, Routen untereinander abklären und Hindernisse erkennen und diesen selbstständig ausweichen. Eine spezielle Technologie soll es ihnen dann ermöglichen, sich in das Cloud-basierte UTM-System einzuloggen und so dirigiert und überwacht zu werden. Das System kann die unbemannten Fluggeräte mit Wetterwarnungen und Informationen zur Verkehrsbelastung versorgen. Zur Überwachung und Kommunikation soll das System GPS-Satelliten und Internetverbindungen von Mobilfunktürmen nutzen.

Eine erste experimentelle Version des Systems will die NASA schon diesen Sommer testen. Allerdings dauert es voraussichtlich noch bis 2019, bis das System wie geplant selbstständig den Flugverkehr in städtischen Umgebungen regelt.

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