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Nokia will mit Ozo den Virtual-Reality-Markt umkrempeln

von Benedikt Plass-Fleßenkämper
Nokia setzt an zum Großangriff aufs Filmvergnügen: Die Panoramakamera Ozo ermöglicht dreidimensionale Virtual-Reality-Aufnahmen in Echtzeit und soll schon im ersten Quartal 2016 erhältlich sein. Doch mit einem Preis von 60.000 Dollar bleibt sie für Hobbyfilmer vorerst wohl nur ein kostspieliger Traum.

Erst im Juli 2015 stellte Nokia das Konzept seiner 360-Grad-Kamera Ozo vor. Jetzt hat der Technologiekonzern weitere Details bekanntgegeben: Ozo soll im ersten Quartal 2016 erscheinen und 60.000 Dollar kosten. Ein saftiger Preis, dafür geizt Nokia bei der kugelförmigen Kamera aber auch nicht mit Hightech-Komponenten. Im Kopf wurden acht Kameras verbaut, die jeweils in einer Auflösung von 2000x2000 Pixeln in einem Blickwinkel von 195 Grad aufzeichnen. Alle Sensoren gemeinsam erzeugen detaillierte Rundumvideos. Der Ton wird mithilfe von acht Mikrofonen ebenfalls in 3D aufgenommen.

Die Daten speichert Ozo auf einer wechselbaren SSD-Festplatte mit einer Speicherkapazität von 500 Gigabyte. Das reicht laut Hersteller für etwa 45 Minuten Videomaterial. Eine Festplatte ist im Lieferumfang enthalten, jedes weitere Speichermodul soll 5000 Dollar kosten. Bei diesen Preisen wird klar, dass Nokia nicht auf Freizeitfilmer als Kunden abzielt — das Unternehmen will einen neuen Standard im VR-Markt einführen. Das machte auch Nokia-Präsident Ramzi Haidamus im Interview mit The Verge deutlich: „Es gibt Teile dieses Marktes, die wir besitzen möchten — beispielsweise das verwendete Format. Danach suchen wir uns überall unsere Partner.“

Die mit Ozo aufgenommenen Filme sind für die Benutzung mit Head-Mounted-Displays wie Oculus Rift oder dem kostengünstigeren Gear VR bestimmt. Für Filmemacher bietet Ozo die Funktion, das Aufgenommene live zu kontrollieren. Nokia nennt diesen Vorgang Dynamic Rendering. Da sich längst nicht jeder die Panoramakamera leisten können wird, erwägt Nokia ein neues Geschäftsmodell. „Es wird möglich sein, Ozo bei uns für einen Bruchteil des Preises auszuleihen“, erklärt Haidamus. „Dadurch machen wir es für mehr Menschen zugänglich.“

Nokia verfolgt also offenkundig große Pläne, muss sich allerdings auch zahlreichen Konkurrenten stellen. Vor allem Outdoor-Experte GoPro versucht, mit seiner 360-Grad-Kamera im Virtual-Reality-Business mitzumischen. 2016 wird laut den Forschern von TrendForce das Jahr sein, in dem Virtual-Reality-Gadgets in den Mainstream-Markt einsteigen und somit den Weg für ein neues Medium ebnen. 

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