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Das werden die Trends auf der IFA 2017

von Dominik Schönleben
Bei der IFA im September in Berlin gibt es eine überraschende Erkenntnis: Der Fernseher ist so wichtig wie lange nicht mehr. Vor dem Start der weltgrößten Elektronikmesse gaben die Veranstalter erste Einblicke.

Man würde denken, heutzutage verkaufen die Elektronik-Händler weniger Fernseher. Immerhin läuft das Streaming-Abo wunderbar auf dem Smartphone, dem Tablet oder dem Laptop. Wohnzimmer? Überflüssig! Aber genau das Gegenteil scheint der Fall zu sein: Laut einem Trend-Report der Gesellschaft zur Förderung der Unterhaltungselektronik (gfu) bringt ausgerechnet das Streaming von Serien und Filmen die Menschen wieder zurück zu ihrem Fernsehgerät. Der Grund: Die meisten TVs sind mittlerweile smart. Vorgestellt hat die gfu ihren Report auf einer Einführungsveranstaltung der IFA 2017. Sie soll einen Ausblick auf die wichtigsten Trends der Veranstaltung geben.

Auch 2017 werden Smartphones die Top-Seller in den Händlerregalen sein. Das verwundert nicht wirklich, ihr Telefon tauschen die meisten Menschen aus, sobald ihr Vertrag nach zwei Jahren endet. Bei einem Fernseher ist das anders, seine Lebenszeit ist deutlich länger. Wenn die Kunden sich aber für ein neues Gerät entscheiden, dann sind sie auch bereit, ordentlich Geld in die Hand zu nehmen.

Der durchschnittliche Fernseher geht im Moment für knapp 600 Euro über die Theke. Die gfu sieht da noch Spielraum: Kunden seien bereit, 800 bis 900 Euro für ein neues Gerät auszugeben, elf Prozent sogar würden sogar mehr als 1400 Euro zahlen. 

Der gfu-Vorsitzende Hans–Joachim Kamp begründet das mit dem Wandel vom herkömmlichen zum SmartTV. Darauf laufen nicht nur Kabel- oder Satellitenprogramme, sondern eben auch Streaming-Dienste. Und die haben einen wichtigen Vorteil gegenüber den alten Live-Kanälen: Zuschauer können jederzeit die Serie oder den Film sehen, auf den sie Lust haben. Mehr als die Hälfte der jungen Fernsehzuschauer schauen sogar noch mehr als früher.

Amazon Prime, Netflix und Google Play dominieren dabei den deutschen Markt. Als einziger deutscher Service kommt Maxdome erst an Stelle vier unter den beliebtesten Streaming-Diensten.

Ein weiterer Trend auf der IFA 2017 wird ähnlich wie im Vorjahr Virtual Reality (VR) sein. Viele Hersteller planen, Neuheiten in diesem Bereich zu präsentieren, sagen die Veranstalter – und das obwohl 81 Prozent der Konsumenten laut der gfu-Studie entweder noch nie von dieser Technologie gehört haben oder sich nicht dafür interessieren.

Die Branche schätzt das Marktpotenzial für VR-Brillen trotzdem als riesig ein. Es gibt da nur einen kleinen Haken: „Bei 3D-Fernsehern sahen die Marktprognosen ähnlich aus, wir müssen sehen wie sich das entwickelt“, sagte Ralf Schäfer, Bereichsleiter Video beim Fraunhofer Heinrich-Hertz-Institut. 3D floppte. 

Schäfer stellte auf der Bühne eine 360-Grad-Kamera vor, die das Seherlebnis in der Virtual Reality verbessern soll. „Bei VR schauen Sie mit einer Lupe auf das Display“, sagte Schäfer. Deswegen sei jedes einzelne Pixel noch zu sehen. Damit VR zum Erfolg werden kann, müsse sich das ändern. Erst wenn zwei 8K-Bildschirme in der Brille säßen, sähe das menschliche Auge den Unterschied nicht mehr. Bisher sind es jedoch nur 1 bis 2K.

Schäfer will mit seiner Kamera die für 8K notwendigen Aufnahmen machen. Bei der Fußball-WM drehte seine OmniCam erste Videos. Die können dann auf der IFA am Stand von 3IT betrachtet werden.

Die IFA findet vom 1. bis 6. September in Berlin statt.

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